Zum rothen Igel
Das Restaurant „Zum Rothen Igel“ war Ende des 19. Jahrhunderts in Wien berühmt: Offenbar wurde es von vielen Musikern besucht, insbesondere von Johannes Brahms, der das Rindsgulasch geliebt haben soll. Und wer weiß, vielleicht trafen sich die vier zentralen Komponisten unseres Projekts (der Piemonteser Sinigaglia, der in Hamburg geborene Brahms, der Böhme Dvořák und der Rumäne-Ukrainer Mandyczewski) eines Tages tatsächlich in diesem schönen Lokal.
Unser Programm vergleicht verschiedene Ansätze der späten 19. Jahrhunderts, zunächst das Volkslied, echt und weise, und später das Kunstlied, ein raffiniertes Melisma mit vielen Farben. Das gesamte Projekt wurde durch unsere Neugierde als junge Turiner auf einen Komponisten aus unserer Stadt, Leone Sinigaglia, und seine Wanderungen durch Europa motiviert. Er war Freund, Vertrauter, Lehrling und großer Bewunderer seiner drei anderen Kollegen, was uns dazu veranlasste, sie in einem einzigen Konzert zu vereinen.
Musik und Poesie werden die Protagonisten einer Reise durch die Wurzeln eines Europas sein, das durch seine Kultur ebenso geeint ist wie durch seine Sprachen.